Vor einem Monat erreichte mich eine zugleich sehr traurige wie unwirkliche Nachricht: Jill Janus, Sängerin der US-Metal-Band Huntress wählte am 14. August 2018 mit 43 Jahren den Freitod.
Als ich davon erfuhr, war ich natürlich geschockt und fühlte Trauer, obwohl ich sie nur recht oberflächlich im Rahmen unserer Zusammenarbeit zu Metal Heroes kennenlernen durfte.
Sie war für mich nicht nur eine bemerkenswert wandelbare Sängerin, sondern eben auch die perfekte „Besetzung“ für meine selbstbewusste Heldin, der zwielichtigen Hexe Jill.
Aber wie mit ihrem Tod umgehen? Natürlich brachte ich mein Mitgefühl in Form eines Facebook-Posts zum Ausdruck – so eilig und banal, wie man das eben heutzutage in Sozialen Medien so macht.
Der zweite Reflex war Metal Heroes aufzugeben und mich wieder dem schöpferischen Alltag und anderen Projekten zu widmen…
Mittlerweile ist ein Monat vergangen und ich bin zur Erkenntnis gelangt, dass ein Einstellen von Metal Heroes an der Tragik und Endgültigkeit von Jills Tod nichts ändern würde. Außerdem: Jeder Künstler, jede Künstlerin, die von uns gehen, hinterlassen ein Lebenswerk, ein kreatives Vermächtnis.
Sie damit wieder aufleben zu lassen, bedeutet sie zu feiern, sie zu ehren. Schließlich sind Jills Metal und Stimme elementare Bestandteile der Geschichte.
Zudem ging Jill offen mit ihren gesundheitlichen und psychischen Problemen um. Sie litt nicht nur unter bipolarer Störung, Schizophrenie, dissoziativer Identitätsstörung und Alkoholismus, auch gegen Gebärmutterkrebs kämpfte sie.
Nun ist ihr Kampf zu Ende.
Ruhe in Frieden, Jill.